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Ergonomie

Der Begriff Ergonomie setzt sich aus zwei aus dem Griechischen stammenden Wörtern zusammen:

Ergon (Arbeit, Leistung) + Nomos (Gesetz, Regel) = Ergonomie

Ergonomie bezeichnet die Wissenschaft, die sich mit den funktionalen Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner technischen Umwelt befasst. In dem Dreieck Arbeit-Technik-Mensch ist die Ergonomie das zentrale Bindeglied und gleichzeitig eine wichtige Stellschraube für ein Mehr an Mitarbeitergesundheit und Produktivität.

Wozu Ergonomie?

Gemäß der Annahme, dass der Mensch das Maß aller Dinge ist, ist das Ziel der Ergonomie stets, die technische Umwelt des arbeitenden Menschen so zu gestalten, dass dieser sie bestmöglich für seine Eigenschaften, Fähigkeiten und Bedürfnisse nutzen und anwenden kann. Mit ihrer Hilfe wird an einer permanenten Optimierung des Arbeits- und Lernprozesses unter besonderer Berücksichtigung einer menschengerechten Gestaltung gearbeitet. Gleichzeitig ist die Ergonomie durch die Minimierung der Belastungen für den Menschen eines der wirkungsstarken Mittel einer langfristigen Erfolgsgarantie für Unternehmen.

Ein Unternehmen, das Arbeitsplätze nach ergonomischen Aspekten gestaltet, reduziert körperliche Beschwerden und Krankheiten der Mitarbeiter und damit Ausfallzeiten. Das Wohlbefinden und die Motivation aller werden gestärkt. Das wiederum führt zu einer Steigerung der Produktivität.

Vorneweg sei eines gesagt: Ein ergonomisches Arbeits- und Lernumfeld rechnet sich immer – egal ob bereits bei der Planung oder als spätere Optimierung. Je eher Ergonomie in einem Unternehmen oder einer Schule berücksichtigt wird, desto geringer ist ihr Gesamtkostenanteil. Will heißen – wenn Arbeits- und Lernplätze bereits nach ergonomischen Kritiken geplant und eingerichtet werden, verursacht dies nur geringe Mehrkosten. Eine Anpassung und Verbesserung von Arbeitsmitteln und -plätzen im Nachhinein hingegen ist aufwendiger. Doch immer gilt: Ergonomie rechnet sich. Für den Einzelnen und für das Ganze. Gesundheitlich und wirtschaftlich.

Wo findet Ergonomie Anwendung?

Ergonomie findet überall dort Anwendung, wo erwünschte Wirkungen hinsichtlich Gesunderhaltung und Wirtschaftlichkeit erreicht und unerwünschte Auswirkungen vermieden oder zumindest deutlich vermindert werden sollen.

Ergonomie ist ein unverzichtbares, vorgeschriebenes MUSS bei der Planung, Gestaltung und Inbetriebnahme neuer Arbeits- und Lernmittel, -methoden und -plätze.

Ergonomie ist ein erfolgsversprechendes SOLL bei der Reduzierung krankheitsbedingter Ausfallzeiten, Optimierung der Arbeitssituation und -sicherheit sowie Stärkung der Motivation und des Wohlbefindens von Mitarbeitenden und Lernenden.

Ergonomie ist ein hilfreiches KANN bei der Minimierung von Fertigungs-, Unterhalts- und Reparaturkosten sowie Maximierung von Fertigungsqualität, Zuverlässigkeit der Produktionsmittel, Kundenzufriedenheit sowie Lerneffizienz.

Wie viel Ergonomie ist sinnvoll?

Auch hier gilt eine einfache Maxime: Auf das richtige Maß kommt es an. Wenn Wirtschaftlichkeit und Arbeitszufriedenheit sich die Waage halten – dann ist alles ergonomisch im Lot.

Eine einseitige Konzentration auf Gewinnmaximierung und Steigerung der Produktivität zieht unweigerlich die Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden in Mitleidenschaft. Eine Überbetonung des subjektiven Wohlbefindens jedes Einzelnen schwächt die Produktivität.

Ein Mensch-Technik-System erbringt langfristig dann den höchsten Ertrag, wenn bei einem hohen Maß an Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Zufriedenheit jeder Einzelne gemäß seinen Fähigkeiten die ihm bestmögliche Leistung erbringen kann.

Wo findet sich die Ergonomie im Arbeitsrecht?

Der Arbeitgeber ist dafür verantwortlich , dass dem Arbeitnehmer durch die Bedingungen am Arbeitsplatz kein vermeidbarer Schaden an seiner körperlichen oder seelischen Gesundheit zugefügt wird.

Der Arbeitgeber muss seiner Verantwortung nachkommen und bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen den aktuellen Standards der Ergonomie im jeweiligen Arbeitsbereich gerecht werden.

Ergonomie-Richtlinien finden sich u.a. in den folgenden Gesetzen und Verordnungen:

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
  • Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG)
  • Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
  • Sozialbuchgesetz V Gesetzliche Krankenversicherung
  • Sozialbuchgesetz VII Gesetzliche Unfallversicherung
  • Sozialbuchgesetz IX – Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen
  • Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG)
  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)
  • Bildschirmarbeitverordnung (BildscharbV)
  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

Welche Wichtigen Vorschriften und Normen gibt es rund um die Ergonomie?

Gesetze, Verordnungen und Unfallverhütungsvorschriften in Verbindung mit DIN-, EN- oder ISO- Normen regeln Standards der Büromöbelindustrie. Sie dienen der Rationalisierung, der Qualitätssicherung, dem Schutz der Gesellschaft sowie der Sicherheit und Verständigung.

Für uns von Kesseböhmer Ergonomietechnik stellen die unten aufgeführten Normen jedoch nur das selbstverständliche Mindestmaß dar. Bei uns steht bei der Produktentwicklung und konzeptionellen Planung stets der Mensch als eigentlicher Leistungsträger im Mittelpunkt. Wir legen deswegen besonderen Wert auf Qualität, Ergonomie und Prävention. Wir arbeiten aktiv an einer Arbeits- und Lernwelt mit, in der Menschen gesund arbeiten sowie leistungsbereit und engagiert ihre Fähigkeiten erbringen können.

Basis- und allgemeine Normen

DIN EN ISO 9241 Ergonomie der Mensch-System-Interaktion (Bildschirmarbeitsplätze)

DIN EN ISO 10075 Ergonomische Grundlagen psychischer Arbeitsbelastung

DIN 33400 ff Gestalten von Arbeitssystemen nach arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen

Produktbezogene Normen

DIN EN 527-1:2011 Anforderungen an Maße bei den Büroarbeitstischen für den allgemeinen Gebrauch in der europäischen Union

DIN EN 527-2 Mechanische Sicherheitsanforderungen bei den Büroarbeitstischen

DIN EN 527-3 Prüfverfahren für die Bestimmung der Standardsicherheit und der mechanischen Festigkeit der Konstruktion

DIN EN 1730:2012 Möbel für den Wohnbereich – Tische – Prüfverfahren zur Bestimmung der Standsicherheit, Festigkeit  und Dauerhaltbarkeit

DIN EN 14074 Prüfverfahren für die Bestimmung der Festigkeit und der Dauerhaltbarkeit beweglicher Teile bei Büromöbeln

ANSI/BIFMA X5.5-2014 Revisede Desk/Table Products Standard for Safety and Performance